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Eigenkompostierung

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Neben der Nutzung der Biotonne können Sie Ihre biologischen Abfallprodukte auch auf einem Kompost auf Ihrem Grundstück entsorgen. Hierdurch können Sie ebenfalls ab 2015 Ihr Mindestrestmüllvolumen pro Person um bis zu 50% verringern und müssen dann nur noch eine entsprechend geringere Müllgebühr bezahlen.
Der Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass Sie den auf diese Weise entstehenden Kompost als natürlichen Dünger in Ihrem eigenen Garten nutzen können. Berücksichtigen Sie bitte, dass auf dem Kompost nicht alles entsorgt werden kann, was z.B. in der Biotonne möglich wäre und dass die Anlage eines Kompostes an bestimmte verbindliche Voraussetzungen gebunden ist. Außerdem ist Anlage und Betrieb natürlich mit Arbeit verbunden.
Alternativ bietet es sich an, sowohl einen eigenen Kompost und gleichzeitig eine Biotonne zu nutzen. So dürfen in die Biotonne Abfälle eingebracht werden, die nicht auf den eigenen Komposthaufen gehören, wie z.B. Grüngut mit Pflanzenkrankheiten, gekochte Essensreste mit tierischem Eiweiß (Fleisch, Fisch, Knochen und Gräten) und generell Speiseabfälle in größeren Mengen. Diese „kritischen“ Abfälle könnten durch Erfassung über die Biotonne in einem Kompostwerk verarbeitet werden, wobei Ihre einfach zu kompostierenden Abfälle einen wertvollen Kompost ergeben können, der als Dünger im Garten verwendet werden kann.

 

Verbindliche Vorraussetzung

Jeder, der sich für die Eigenkompostierung entscheidet, muss gewährleisten, dass der gesamte kompostierbare Abfall auch wirklich auf dem eigenem Grundstück kompostiert wird. Es dürfen keine kompostierbaren Bioabfälle mehr in der Restmülltonne entsorgt werden.

Der Komposthaufen

Welche Kompostierungssysteme gibt es

Für welches Kompostierungssystem Sie sich entscheiden, hängt von den äußeren Rahmenbedingungen und Ihren eigenen Ansprüchen ab. Es gibt verschiedene Systeme, die ihre eigenen Vor- und Nachteile bieten.

Komposthaufen

  • Die kompostierbaren Abfälle werden in entsprechender Durchmischung aufeinander geschichtet, dabei sollte der Haufen nicht größer als 1,00 bis 1,50 m werden.
  • Komposthaufen eignen sich für große Gärten.
  • Der Vorteil dieses Systems ist, dass keine Anschaffungskosten anfallen und der Komposthaufen bei saisonal bedingtem Anfall größerer Mengen an Gartenabfällen unproblematisch erweitert werden kann.

Offene Kammersysteme (z.B. Holzkomposter)

  • Kammersysteme bestehen meist aus kostengünstigen Holzlattenkompostern mit mindestens zwei Kammern.
  • Dieses System eignet sich für mittlere bis große Gärten.
  • Alle kompostierbaren Abfälle werden zunächst in die erste Kammer gefüllt und nach einigen Monaten in die zweite Kammer umgelagert, was die Reifung des Komposts vorantreibt. Die geleerte Kammer kann nun für neuen Bioabfall genutzt werden.

Thermokomposter

  • Thermokomposter sind in verschiedenen Materialien (Metall, Kunststoff) erhältlich.
  • Sie sind besonders gut für kleinere Grundstücke geeignet.
  • Bei diesen geschlossenen und isolierten Systemen hat man den Vorteil einer schnelleren Kompostierung, eines Sichtschutzes und eines gewissen Schutzes vor Nagetieren.

 

Der Standort

Grundsätzlich darf die Kompostierung weder das Wohlbefinden von Menschen, Tieren oder Pflanzen beeinträchtigen, noch dürfen schädliche oder nachteilige Eingriffe auf Boden, Wasser und Luft entstehen, bzw. sind diese zumindest so gering wie möglich zu halten. Die richtige Wahl des Standorts ist wichtig für eine fachgerechte Kompostierung. Der falsche Standort kann zu erhöhter Geruchsbelästigung bei der Verottung führen oder sie sogar verhindern. Deshalb ist zu beachten, dass:

  • der Standort an einem windgeschützten und halbschattigen Ort liegt.
  • der Kompost direkten Kontakt zum Mutterboden hat (kein gepflasterter oder betonierter Untergrund).
  • aufgrund der ggf. entstehenden Geruchsbelästigung und dem vermehrten Auftreten von Fliegen die Nähe zu Terrassen oder Nachbargrundstücken vermieden werden sollte. §906 BGB besagt zwar, dass Nachbarn Einwirkungen von anderen Grundstücken zu dulden haben, soweit diese unwesentliche oder wesentliche, aber ortsübliche Beeinträchtigungen hervorrufen, jedoch verweist §31 NachbG NRW darauf, dass der Komposthaufen je nach Höhe einen Abstand von mindestens 50 cm zur Grundstücksgrenze des Nachbarn aufweisen sollte.

Weitere Tipps für die Anlage und den Betrieb eines Kompostes

Das richtige Kompostieren verursacht Arbeit und kostet Zeit, denn die Bioabfälle müssen häufig vor dem Einbringen in den Kompost erst zerkleinert werden. Außerdem muss auf die richtige Durchmischung geachtet werden. Der Kompost muss regelmäßig umgesetzt und nach 6 – 12 Monaten in den Garten eingearbeitet werden.
Ob man diese Leistungen dauerhaft erbringen kann und will, sollte daher im Vorfeld selbstkritisch hinterfragt werden.

Bei der erstmaligen Anlage eines Kompostes ist zu beachten, dass zuunterst eine Schicht strukturreiches Material (z.B. Baum- und Strauchschnitt) in den Haufen eingebracht wird. Dieser sorgt für eine gute Belüftung des ganzen Haufens und ist die Basis für einen guten Wasserablauf. Diese Schicht sollte ca. 15 cm hoch sein. Im weiteren Betrieb sollte darauf geachtet werden, dass sich die unterschiedlichen Stoffe immer wieder abwechseln und strukturreiche auf strukturarme Schichten folgen. Wird dies nicht beachtet und zu viele strukturarme Abfälle (Küchenabfälle, Rasenschnitt, usw.) eingebracht, kann der Verrottungsprozess nicht richtig funktionieren. Je besser der Haufen durchmischt ist, desto besser und schneller funktioniert die Verottung.

In einem guten Kompost leben Kompostwürmer, welche die Zersetzung durchführen. Als Starthilfe kann bei der Neuanlage eines Haufens etwas Kompost aus einem wurmdurchsetzten Komposthaufen eingebracht werden. Ein besonderer Leckerbissen für Würmer sind Kaffeefilter oder Teebeutel.

Ungekochte Essensreste sollte man grundsätzlich nicht lose auf den Haufen werfen, sondern eingraben. Hierdurch wird verhindert, dass der Haufen von Ungeziefer (insbesondere Ratten und Mäusen) als Nahrungsquelle genutzt wird. Salatreste sollte man nicht über den Kompost entsorgen, da das viel in Salat enthaltene Vitamin K den gängigen Rattengiften entgegen wirkt.

Was gehört auf meinen Kompost

  • Baum- und Strauchreste, Äste
  • Heckenschnitt
  • Rasenschnitt
  • Gemüse- und Obstreste
  • Kaffeefilter und Teebeutel
  • Blumen, Blumenerde
  • Brot- und Speisereste (nur in geringen Mengen eingraben um den Befall von Ungeziefer zu vermeiden)
  • Eierschalen von gekochten Eiern (bei den Schalen von rohen Eieren besteht die Gefahr, dass sich im Kompost Salomellen bilden)
  • Nussschalen
  • Papier und Pappe (unbedruckt, zerkleinert, nur in kleinen Mengen)
  • Küchenpapier
  • Hobelspäne, Holz (unbehandelt)
  • Sägemehl
  • Heu, Laub, Stroh
  • Moos, Nadeln, Rinde
  • Stauden
  • Wildkräuter („Unkräuter“ in die Mitte des Haufens, aufpassen bei Wurzelstarken Kräutern wie Quecke und Giersch)

Was gehört nicht auf meinen Kompost

  • Rohes Fleisch
  • Salat (enthält Vitamin K welches als Gegengift zu den gängigen Rattengiften wirkt.)
  • Fette, Saucen, Flüssigkeiten
  • Citrusfruchtschalen gespritzt (in größeren Mengen)
  • Streusalz
  • Staubsaugerbeutel
  • Fäkalien
  • Windeln
  • Zigarettenkippen
  • Restmüll allgemein
  • Bedrucktes Papier
  • Hygienepapier
  • Metall, Kunststoff, Glas
  • Straßenkehricht
  • Behandeltes Holz
  • Textilien, Leder
  • Bauschutt, Steine, Asche
  • Katzenstreu