Dinslaken

Ein afrikanischer Farbkasten

In einem zweiten Workshop für MultiplikatorInnen in der Kindertagesstätte Villa Kunterbunt, wurden sogenannte Färberläppchen hergestellt. Das Ausgangsmaterial sind Pflanzen, aus denen durch mörsern, reiben, hacken und pressen Farbe gewonnen wird. Um einen solchen Farbkasten, wie er in Afrika verwendet wird, herzustellen, werden Stofflappen immer wieder in den Farbsaft eingetaucht und getrocknet. Dieser Vorgang wird sooft wiederholt, bis der Stoff ledern wird und keine Farbe mehr aufnimmt. Um mit den Farben malen zu können, werden die Lappen zu Stiften aufgerollt und die Spitze in Wasser getaucht, damit sich die Farbe wieder löst. Die Teilnehmenden aus Dinslakener Bildungseinrichtungen waren begeistert, wie schnell und einfach aus Pflanzen Farben werden. Die Referentin Hanna Schulte, erläuterte, dass während der Färbergarten-Workshops Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gezeigt wird, wie Farben ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können. Erdöl und fossile Brennstoffe werden nicht eingesetzt.
Jeder Färbergarten ,der an Schulen oder anderen Einrichtungen angelegt wird, ist ein enormer CO2- Speicher. Die dazu gehörende Kompostierung dient als CO2- Puffer, Wärmespeicher und natürlicher Dünger, der sonst mit Paraffinen versehen ist. Nicht nur die Baumwolle, sondern auch exotische Pflanzen und Hilfsmittel können mittlerweile aus Fairem Handel bezogen werden. Er trägt dazu beiträt, dass Menschen in Entwicklungsländern einen gerechten Lohn erhalten. Um eine vielfältige Farbpalette herzustellen, reichen heimische Pflanzen jedoch vollkommen aus. Mit Zusätzen wie Zitrone oder Kalk wird ein großes Farbenspektrum erreicht. "Dann betrachtet man die Berberitze oder die Brennnessel mit ganz anderen Augen und ist überrascht welche Farbenvielfalt darin steckt" so Sigrun Kampen von der Villa.

Spaßfaktor für den Klimaschutz