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 Verleihung der dritten Klimaschutzflagge in Neukirchen- Vluyn

                                                                                                                    

KlimaschutzflaggeDas Klimabündnis Kreis Wesel verlieh am Dienstag, 11.10.2011, nunmehr zum dritten Mal die Klimaschutzflagge. Preisträger ist mit Dr. Martin Maas diesmal eine Privatperson. Die Hofanlage in der Döpperstraße, die er zusammen mit seiner Familie und seinen Eltern bewohnt, wurde vor 130 Jahren errichtet und befindet sich seitdem in Familienbesitz.

Die Auszeichnung nahmen Landrat Dr. Ansgar Müller und Ralf Eccarius, der erste Beigeordnete und Technische Dezernent der Stadt Neukirchen-Vluyn, gemeinsam vor. Stellvertretend für den letzten Träger der Klimaschutzflagge, die Gemeinschaftsgrundschule Am Weyer aus Dinslaken, überreichte Schulleiter Christof Schraven die Flagge an Dr. Maas.

Dr. Müller betonte: „Dem Klimabündnis ist es besonders wichtig, dass die ausgezeichneten Projekte nachahmenswert und bürgernah sind. Aus diesem Grund ist diesmal auch bewusst ein Privathaushalt ausgewählt worden, denn in Privathaushalten liegen noch viele Potentiale zum Klimaschutz.“

Durch die Umnutzung alter Hofgebäude und Stallungen zu einer Wohnung (130m² Wohnfläche) konnte das Gebäudeensemble im Außenbereich (insges. 250m² Wohnfläche) am Ortsrand von Vluyn erhalten werden. Neben dem Erhalt traditioneller Gebäudestrukturen in der niederrheinischen Kulturlandschaft wurde so ein Neubau mit entsprechendem Flächenverbrauch vermieden. Der Neubau wurde innerhalb der Mauern des alten Gebäudebestands errichtet. Die alte Außenhaut, eine 40er Ziegelwand, wurde also stehen gelassen und von innen mit einer 10 cm Dämmung sowie einem 24er Kalksandsteinmauerwerk versehen. Darüber hinaus wurde das Dach gedämmt, sowie Fenster mit Doppelverglasung und eine Fußbodenheizung eingebaut. Durch diese Maßnahmen wurde der Energiebedarf für Beheizung und Warmwasserbereitung soweit reduziert, dass die Nutzung von Erdwärme möglich  wurde, ergänzt durch Sonnenkollektoren auf dem Dach.

Zur Beheizung und Warmwasserbereitung wurden eingebaut:

- eine Wärmepumpe 8,3 KW Gesamtleistung 2,1 KW el. Anschlussleistung, max. 6,2 KW Leistungsgewinn

- 2x 60m Erdsonden zur Erdwärmenutzung

- 23m² Sonnenkollektoren zur Warmwasser-Gewinnung und Heizungsunterstützung

- 1000l Warmwasserspeicher

Der Wärmeertrag der Sonnenkollektoren reicht für die Erzeugung des Warmwassers sowohl in der neuen Wohnung als auch im Altbau. In der Übergangszeit konnte der Altbau, ca. 8 Wochen durch die solarthermisch gewonnene Wärme beheizt und damit Gas eingespart werden. Es wurden Fördermittel für die Solaranlage und die Wärmepumpe genutzt. Die neue Wohnung konnte im Herbst 2009 bezogen werden. Mit der Nutzung der regenerativen Energie aus Sonne und Erdreich will Dr. Maas einen Beitrag zur Reduzierung der Kohledioxid-Emissionen leisten. Das ist auch gelungen, denn im Vergleich zur Nutzung einer Ölheizung sind durch den Stromverbrauch für Pumpen und Steuerung rund 2,1t statt 5,3t Co2 im Jahr entstanden.

Das Klimabündnis Kreis Wesel ist ein Zusammenschluss von 9 Kommunen zu den Themen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Ziel des Klimabündnisses ist es, die Zusammenarbeit der Kommunen des Kreises Wesel in diesem Bereich zu stärken. Beteiligt sind Alpen, Dinslaken, Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Sonsbeck, Voerde und der Kreis Wesel