Dinslaken

Jannik Benning – der Junge mit dem selbstgenähten Fußball

Er ist der jüngste Fairtrade-Botschafter in der Fairen Metropole Ruhr: Jannik Benning aus Dinslaken.

Jannik nähte vor vier Jahren während der Fußball-WM in Südafrika mit seinen eigenen Händen einen Ball.
„Er wollte wissen, wie es sich anfühlt, einen Ball Stich für Stich selber zu machen“, erinnert sich Sigrun Kampen von der Villa Kunterbunt. „Mit einer Engelsgeduld war Jannik tagelang beschäftigt. Was Kinderarbeit ist, hat er begriffen.“

Benning, Breukmann, Krol

Die Fotos durften für Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden und so findet sich Jannik heute als Botschafter für das Projekt „FaireKITA“ vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr im Internet und in Printmedien wieder

– in einer Reihe mit Prominenten wie Manni Breuckmann und Joachim Krol.

Dank vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr

Anlässlich der Weltmeisterschaft in Brasilien übergab jetzt Lucie-Maria Rodemann vom Agenda-Büro Dinslaken stellvertretend für das Netzwerk einen Fair gehandelten Ball als Dank.

2010 Südafrika - 2014 Brasilien

Vor vier Jahren waren es die Straßenkinder in Südafrika, mit denen sich die Kinder der Villa beschäftigten. Heute ist es die Lebenswelt von Kindern in Brasilien. Gemeinsam mit Bettina Jahn vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene Niederrhein konnten die Kleinen in eine andere Lebenswelt eintauchen, in der Armut und Kinderarbeit zum Alltag gehören. Dieser Projekttag gehört zum umfangreichen Begleitprogramm der Fairen KITA. Eine wöchentliche Fußballmotorikschule mit Pro Physis aus Voerde und ein Projekttag zum Thema Regenwald mit dem Eine Welt Mobil Münster ergänzen die pädagogische Arbeit. Der Fußballkoffer vom Informationszentrum Dritte Welt Dortmund bietet auch heute den Kindern wieder die Möglichkeit wie Jannik einen Ball von Hand zu nähen, wenn auch vielleicht nur aus Papier. Mit Hanna Schulte von sevengardens wird zum guten Schluss noch Fanschminke aus Pflanzenfarben hergestellt. Wer glaubt, die schweren Eine Welt Themen würden allen die gute Laune verhageln, hat die Kinder der Villa noch nicht erlebt.

Wert von (Hand-) Arbeit

Jannik hängt noch heute an seinem Ball, an dem er so lange gesessen hat. Den Fußball genießen kann er trotzdem. Er hat soeben die Grundschule beendete und wechselt auf ein Gymnasium. Das hat ihn nicht davon abgehalten in seinem alten Kindergarten mit seinem neuen Ball mit den Kleinen eine Runde zu „kicken“.

Das Runde muss ins Eckige. Für die Vitrine ist auch dieser Ball viel zu schade.

Fotos (privat)
links: Jannik Benning 2010

rechts: Lucie-Maria Rodemann, Agenda-Büro Dinslaken, Jannik Benning, Fairtrade-Fußball-Botschafter und Sigrun Kampen, Leiterin der Villa Kunterbunt 2014