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Das Projekt FaireKITA NRW des Netzwerks Faire Metropole Ruhr nimmt Preis in Berlin entgegen

Vorbild von Anfang an

Claudia Pempelforth, Bildmitte, bei der Auszeichnung in BerlinDas inzwischen bundesweit agierende Projekt FaireKITA NRW des Netzwerks Faire Metropole Ruhr wurde auf dem Agendakongress 2017 am 27.November in Berlin ausgezeichnet. Claudia Pempelforth (Bildmitte) vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr nahm die Ehrung stellvertretend entgegen.

An das Gerechtigkeitsgefühl von Kindern appellieren

In diesem Projekt sind Menschen im Elementarbereich aufgerufen, sich mit Arbeitsbedingungen weltweit und der Verbindung mit unserem Konsumverhalten zu beschäftigen. Adressiert werden nicht nur die Kinder selber. Erzieher*innen, Eltern und Großeltern sind gleichermaßen aufgefordert, ihr Kaufverhalten zu hinterfragen. Kinderarbeit will niemand unterstützen, aber wie sie zu vermeiden ist, stellt uns alle vor große Herausforderungen. So manche Hürde ist daher zunächst im Team der Kindertageseinrichtungen zu nehmen. Wer nicht weiß, was und wie „Fair“ ist oder sein kann, kann „Fair“ nicht vermitteln. Die Breitenwirkung des Projektes „FaireKITA“ ist daher besonders groß.

Faire KITAS in Dinslaken

„Eltern stöhnen nicht selten, wenn Kinder beim Einkauf auf Alternativprodukte aus Fairem Handel hinweisen und mit ihnen diskutieren wollen“, weiß Sigrun Logo des Projektes FaireKITA NRWKampen, Leiterin aus NRWs erster Fairen KITA zu berichten. "Änderungen in unseren Gewohnheiten braucht Zeit. Umso wichtiger ist es uns in unserer Kita von Anfang an andere Gewohnheiten einzuüben."
Und „Fair“ ausschließlich auf den Fairen Handel zu beschränken, greift im Globalen Lernen zu kurz. So hat das Evangelische Familienzentrum Brücher Spatzennest im Erikaweg einen eigenen sevengardens-Färbergarten und ist damit schon mitten im Thema. Die AWO-Kindertagesstätte am See, ebenfalls im Bruch, hat die Bewerbung als FaireKITA beim Netzwerk bereits eingereicht und kann in den nächsten Wochen ausgezeichnet werden.
„Viele Menschen meinen, in der Kita sollen Kinder spielen und sich nicht mit schwierigen Themen beschäftigen“, kommentiert Lucie-Maria Rodemann. Als städtische Agenda-Beauftragte arbeitet sie mit im Netzwerk Faire Metropole und in der Arbeitsgruppe FaireKITA. „Wir können Kinder nicht vor schwierigen Themen schützen. Wir können sie höchstens damit alleine lassen und darauf warten, wie sie sich die Welt selber erklären. Daher setzen wir bei FaireKITA auf die praktische Arbeit. Mit Kindern wird vor allem eine Frage beantwortet: Was kann ICH tun? Und wer von Anfang an sein Verhalten zu hinterfragen lernt, wird das auch später im Leben noch tun.

63 Auszeichnungen vorgenommen

Insgesamt 29 Lernorte, 28 Netzwerke und sechs Kommunen überzeugten die Jury von der hohen Qualität ihres Engagements für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und konnten in Berling ausgezeichnet werden. Als Vorreiter*innen leisten sie einen beispielhaften Beitrag zur Umsetzung der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, der sogenannten Agenda 2030, und des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Sie erhalten das Logo des Weltaktionsprogramms für ihre Arbeit und profitieren vom Austausch mit anderen Akteur*innen und Initiativen. Darüber hinaus bieten die Freie Universität Berlin und die Deutsche UNESCO-Kommission eine Beratung zur Weiterentwicklung der Initiativen an.

Stadt Dinslaken bereits ausgezeichnet

Bereits im Jahr 2016 war die Stadt Dinslaken als eine der ersten Städte im Weltaktionsprogramm für beispielhafte Bildungsarbeit ausgezeichnet worden.

Infos über das Weltaktionsprogramm und alle Ausgezeichneten sind im Netz zu finden.

Foto von links: Cornelia Haugg, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Gerhard De Haan, Wissenschaftlicher Berater des deutschen UNESCO Aktionsplans, Claudia Pempelforth, FaireKITA NRW/Netzwerk Faire Metropole Ruhr, Prof. Dr. Verena Metze Mangold, Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission

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