Dinslaken

Chilenische Webmeisterin auf Deutschlandreise

Dinslaken. „Mapuche“ heißt „Menschen der Erde“ und zwei von Ihnen werden die Erde von Dinslaken kennen lernen und vor allem das, was darin wächst. Für Webmeisterin Maria Teresa Curaqueo Loncón und ihren Sohn Lientur Alcapan Curaqueo stand das Netzwerk sevengardens im Mittelpunkt ihres Aufenthaltes in Dinslaken. Ihre Delegationsreise durch Deutschland führte sie von Niedersachsen, Sachsen und Berlin auch an den Niederrhein.

Die Mapuche sind ein indigenes Volk aus dem Süden Chiles und Argentinien, das sich mehrfach gegen die Kolonisation durch die Spanier gewehrt hat. Ihr Kunsthandwerk hat ein farbenfrohes und außergewöhnliches Design. Webmeisterin Maria Teresa steht für eine besondere Webkunst, die eng mit der Kultur und der Spiritualität des Volkes und ihrem Naturverständnis verwoben ist. Dem steht unser verschwenderischer Textilkonsum konträr gegenüber. Mit der Wiederbelebung der alten Färbertraditionen kann hier das Netzwerk sevengardens anknüpfen und für einen internationalen Austausch sorgen, bei dem alle Seiten voneinander lernen können. Altes Wissen mit dem von traditionellen Kulturen verbinden ist ein Ziel von sevengardens.

Sevengardens Dinslaken erleben

In Dinslaken machte Sigrun Kampen, Leiterin der Villa Kunterbunt, die Gäste mit allen Beteiligten vor Ort bekannt. Dazu gehörte zunächst die Villa an der Otterstraße, die den ganzheitlichen Ansatz von Färbergärten in der Elementarpädagogik nutzt. Die Gartenschule mit der Färbergarten AG von Verena Steinert stand stellvertretend für Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Grundschule. Für die außerschulischen Lernorte erläuterte Cordula Hamelmann ihre museumspädagogische Arbeit und die Bedeutung des Färbergartens von Andreas Maurer vor der Stadtmauer am Voswinckelshof. Die Brücke zum gesamtstädtischen Engagement schlug Lucie-Maria Rodemann vom Agenda-Büro. Die Lokale Agenda 21 ist den chilenischen Gästen nicht unbekannt. Sie wurden begleitet von Textilkünstlerin Anna Piquardt, die sich an der Lokalen Agenda 21 Hannover beteiligt.

Bürgermeister übergab offizielle Urkunde

In Aktion traten die Textilfachfrauen dann gemeinsam am Hof Emschermündung, das gerade als regionales Expertenzentrum ausgezeichnet wurde. Peter Reichenbach stellte den Hof und seine Idee des internationalen Bildungsnetzwerks vor. Damit wurden die chilenischen Gäste als offizielle sevengardens-Botschafter ausgebildet. Bürgermeister Dr. Michael Heidinger übergab die Urkunden in einem offiziellen Besuch der Delegation im Rathaus. Von hier ging es mit dem DIN-Rad zum Hof an der Emschermündung.

Im Juli werden weitere internationale Gäste – diesmal aus dem Baltikum – erwartet. Auch sie werden als sogenannte „sevengardens-Dialoguer“ ausgebildet werden.
Interessierte sind herzlich willkommen. Infos unter: sevengardens

Foto: Scholten