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Ausstellung zu weiblicher Genitalverstümmelung mit dem Titel "Sie versprachen mir ein herrliches Fest"
In der Zeit vom 24. Januar bis zum 7. Februar wird im Rathaus der Stadt Dinslaken die Ausstellung von Terre des Femmes zum Thema Genitalverstümmelung mit dem Titel "Sie versprachen mir ein herrliches Fest" gezeigt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Werke der beiden Dinslakener Künstlerinnen Asmaa Menghesha und Walburga Schild-Griesbeck sowie Objekten von Schülerinnen und Schülern der Ernst-Barlach-Gesamtschule. Gemeinsam haben sie sich auf den Weg gemacht, dieses schwierige Thema künstlerisch umzusetzen.
Die Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Ernst-Barlach-Gesamtschule, des Kinderrechtsteams Wassertröpfchen der Ernst-Barlach-Gesamtschule, den beiden oben genannten Künstlerinnen sowie der Stadt Dinslaken – Agendabüro und Gleichstellungsstelle. Bettina Röttger, die als Lehrerin an der Ernst-Barlach-Gesamtschule arbeitet, freut sich sehr über die Netzwerkarbeit und dass es gelungen ist, einen Großteil der Schulgemeinschaft mit ins Boot zu nehmen. "Immer mehr Jahrgänge in unserer Schule beschäftigen sich mit der Agenda-Arbeit", meint sie.
Weltweit sind 150 Millionen Mädchen und Frauen von der weiblichen Genitalverstümmelung betroffen, auch hier in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen leben nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens über 5.000 Frauen, die bereits verstümmelt wurden oder beschnitten werden sollen. Das Tabu-Thema löst unterschiedliche Reaktionen aus. Sie reichen von der Meinung, es handele sich um eine tradierte Kultur, in die sich Außenstehenden nicht einzumischen haben bis hin zu rassistischen Vorurteilen. Jenseits von Voyeurismus möchte Terre des Femmes Genitalverstümmelung als Ausdruck einer weltweiten Diskriminierung und Gewalt gegen das weibliche Geschlecht darstellen. "Die Ausstellung will dazu beitragen, dass Betroffene nicht nur als Opfer, sondern vielmehr auch als Überlebende wahrgenommen werden. Immer mehr mutige Frauen und Männer begehren gegen diese Praktik auf. Ihnen soll die Ausstellung Gesicht und Stimme verleihen" ergänzt Marianne Lauhof, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dinslaken.
"Durch das Gemeinschaftsprojekt setzen sich Schülerinnen und Schüler mit einem vermeintlichen Randthema auseinander und dadurch wird öffentlich gemacht, dass auch hier Mädchen beschnitten werden, nicht einmal mit Hilfe von moderner Medizin, sondern wie in den Heimatländern mit Scherben, Scheren und Rasierklingen!" formuliert die Agendabeauftragte Lucie-Maria Rodemann.
Kathrin Holst, Schülerin der EBGS und aktiv im Vorbereitungsteam, meint dazu: "Mir hat die Vorbereitung zur Ausstellung viele neue Impulse gegeben und ich finde es wichtig, dass weiterhin auf Tabu-Themen wie weibliche Genitalverstümmelung aufmerksam gemacht wird."
Die öffentlich zugängliche Ausstellung kann während der üblichen Öffnungszeiten (Montag bis Donnerstag 8 – 16 Uhr und Freitag 8 – 12 Uhr besucht werden.
Kontakt: Marianne Lauhof, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dinslaken, Tel. 02064 66-471; Lucie-Maria Rodemann, Agendabeauftragte der Stadt Dinslaken, Telefon 02064 66-550