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Am Beispiel der Dinslakener sevengardens Färbergärten Kindern im Elementarbereich globales Denken und lokales Handeln vermitteln

Kindern Zuversicht für eine nachhaltige Entwicklung vermitteln

Teilnehmerinnen der Weiterbildung vor dem Eingang zur Kindertagesstätte Villa Kunterbunt„Wie kann man heute, in einem vernetzten und globalisierten Zeitalter, die Zusammenhänge auf der Erde kindgerecht erklären?“ Diese Frage steht in einer Weiterbildung des Netzwerks Faire Metropole Ruhr im Mittelpunkt.

Kinder nutzen schon im Kindergartenalter das Internet und bleiben von Bilder und Nachrichten über Krieg, Finanzkrisen, Energiewende und Klimawandel nicht verschont. Schon früh setzen sich diese Bilder in ihren Köpfen fest und wollen eingeordnet werden in einen noch unerfahrenen Kopf, der weder schreiben, noch lesen, aber eine Menge begreifen kann - vor allem emotional. Dass die Erwachsenen um gute Lösungen ringen und diese noch nicht gefunden haben, bleibt auch den Kleinsten nicht verborgen.

 

Weltbild in Kinderköpfen

Die Frage, wie ein positives Weltbild in Kinderköpfen entstehen kann, das diese Umstände und Unsicherheiten berücksichtigt und gleichzeitig den Kindern ein positives Peter Reichenbach von sevengardens und Susanne Schubert von INNOWEGOSelbstvertrauen davon vermittelt, dass ihr eigenes Handeln, Lernen und Forschen für eine Zukunft enorm wichtig sein wird, ist Gegenstand der Weiterbildung. Globales Lernen und lokales Handeln wird am Beispiel der Färbergärten in der Metropole Ruhr thematisiert.

Erstes Seminarwochenende in Dinslaken

Das erste Modul in den Färbergärten am Hof Emschermündung und an der Kindertagesstätte Villa Kunterbunt hat am 12.06. und 13.06.2015 stattgefunden.

Siebzehn Teilnehmerinnen, mehrheitlich Erzieherinnen, aber auch Museumspädagoginnen und eine Gartentherapeutin, wurden von Fachfrau Susanne Schubert von INNOWEGO zunächst mit der Theorie von Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globalem Lernen vertraut gemacht. Untermauert werden die Theorieansätze an den drei Standorten in Dinslaken, Hagen und Dortmund jeweils mit praktischen Bausteinen der lokalen Lernorte. 

 

Hof Emschermündung

Blick ins Atelier ReichenbachIn Dinslaken startete der erste Tag am Hof Emschermündung, der von der Emschergenossenschaft als lebendiger Bildungstreffpunkt an Emscher, Rhein und Rotbach hergerichtet wurde. Peter Reichenbach mit seiner weltumspannenden Idee des internationalen Netzwerkes sevengardens konnte nicht nur seine Philosophie und die Farbwelt seiner eigenen Kunstwerke vorstellen, sondern den Hof als Standort für Bildung für nachhaltige Entwicklung und RCE Ruhr präsentieren.

Teilnehmerinnen extrahieren Farbe aus PflanzenteilenMit Gemüseabfällen und Pflanzenteilen aus den Beeten am Hof, machten sich die Frauen mit der Technik des Farbenherstellens vertraut. Erste Färberläppchen zeigten die bunte Farbpalette. Saftfarben aus Pflanzenteilen fertigen ist der Einstieg mit Kindern im Vorschulaltern, sich weiteren Kulturtechniken zu nähern und vor allem, Spaß am Experimentieren zu bekommen. Kindern wird so Mut und Zuversicht mit auf den Weg geben, dass ihre Generation Erfindungen und Ideen entwickeln werden, die einen Innovationsschub für die Zukunft bedeuten können. 

 

Villa Kunterbunt zeigt den Alltag mit Kindern

Sigrund Kampen erläutert Techniken beim Verarbeiten von WolleIn der Villa Kunterbunt konzentrierten sich die Teilnehmerinnen zusammen mit Susanne Schubert vor allem auf das Konzept dieser Kindertageseinrichtung und den bisherigen Erfahrungen aus der täglichen Praxis. Die Wolle vom heimischen Schaf stand am zweiten Tag der Weiterbildung im Mittelpunkt. Vom Wollekämmen und -kardieren, Handspindeln bis Fingerhäkeln bot Leiterin Sigrun Kampen alle erdenklichen Techniken zum Ausprobieren auf, die sie in ihrem Team mit den Kindern umsetzt.

Museum Voswickleshof als lebendiger Lernort

Als Abschluss gab es einen Rundgang durch das Museum Voswinckleshof und den Färbergarten an der Stadtmauer, zwei weiteren Lernorten für Kinder im Kindergartenalter in Dinslaken. Museumpädagogin Cordula Hamelmann stellte ihre Arbeit vor Ort und in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk sevengardens Färbergärten Dinslaken vor.

Die Weiterbildung des Netzwerks Faire Metropole Ruhr wird im Sommer fortgesetzt. In Dinslaken wurde sie in Kooperation mit dem Verein Atavus e. V. angeboten, in Hagen mit dem Freilichtmuseum und in Dortmund über das Informationszentrum Dritte Welt Dortmund im Kindermuseum Mondo Mio im Westfalenpark.

Weiterbildung 2016

Nach einem ersten Durchlauf wird das Konzept gemeinsam mit Susanne Schubert überarbeitet. Es ist angedacht, die Ausbildung im kommenden Jahr erneut anzubieten, sofern die finanzielle Überstützung wie in diesem Jahr durch ENGAGEMENT GLOBAL gewährleistet sein wird.

Jasmin Geilser und Petra Sperlbaum in der Villa KunterbuntWeitere Informationen unter Netzwerk Faire Metropole Ruhr und FaireKITA.

Fotos von Sigrun Kampen
alle Teilnehmerinnen vor dem Eingang der Villa Kunterbunt
Peter Reichenbach von sevengardens und Susanne Schuber von INNOWEGO
Blick ins Atelier Reichenbach am Hof Eemschermündung
Saftfarbengerstellung aus Pflanzenteilen
Sigrun Kampen von der Villa Kunterbunt und die Techniken der Wollverarbeitung
Jasmin Geisler vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr und Petra Sperlbaum von "Wasserfrosch Naturerlebnis Voerde" im Gespäch über Techniken der Wollverarbeitung