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Abschlusspressekonferenz zur MAGNA CHARTA RUHR.2010

Auf dem Weg zur Fairen Metropole Ruhr

Mit der Unterschrift unter die MAGNA CHARTA RUHR.2010 haben sich mittlerweile alle 54 beteiligten Kommunen sowie die vier betroffenen Landkreise der Kulturhauptstadt-Kampagne 2010 verpflichtet, in ihrer Beschaffung auf Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit zukünftig zu verzichten.

Nach diesem großartigen Erfolg, beendet das Netzwerk Faire Kulturhauptstadt Ruhr.2010 seine Arbeiten. Im Rahmen dieser Abschlusspressekonferenz am 08.06.2011 in der Zeche Zollverein Essen werden der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der Bürgermeister der Stadt Castrop Rauxel Johannes Beisenherz sowie der stellvertretende Bürgermeister von Dinslaken Thomas Groß über ihre Erfahrungen und Beweggründe zur Teilnahme an dieser Kampagne berichten.

Weiter als Netzwerk Faire Metropole Ruhr

Das Netzwerk kündigt an über das Kulturhauptstadtjahr hinaus als Netzwerk Faire Metropole Ruhr weiterzuarbeiten. Eines der nächsten Ziele wird sein, dass sich alle Gemeinden, Städte und Kreise des Ruhrgebiets bis Ende 2012 auf den Weg machen Fairtrade-Städte, -Gemeinden und -Kreise zu werden und damit Teil einer internationalen Bewegung. Hierzu wird im Anschluss an die Abschlusspressekonferenz ein Workshop angeboten. Der Verein TransFair e.V. wird vorstellen, welche Kriterien erfüllt werden müssen, um Fairtrade Town zu werden. Vertreter der Fairtrade-Städte Dortmund, Castrop-Rauxel und Dinslaken werden über ihre Aktivitäten berichten und Anregungen geben, wie der Titel auch in anderen Städte und Gemeinden erreicht werden kann.

 Logo Faire Metropole Ruhr

Zum Hintergrund

Das Ruhrgebiet als Modellregion für Europa

Im Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2010 präsentierte sich das Ruhrgebiet mit der Unterzeichnung der Magna Charta RUHR.2010 als Modellregion für Europa. Von besonderer Bedeutung sind diese Beschlüsse, weil die deutschen Kommunen im Jahr Aufträge im Wert von über 200 Milliarden Euro vergeben. Städte und Gemeinden haben als öffentliche Auftraggeber eine soziale Verpflichtung und sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Durch ihre Beschlüsse haben die Städte und Gemeinden der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010 einen Beitrag zur Einhaltung der Menschenrechte weltweit geleistet.

Vertreterinnen und Vertreter von Weltläden, Agenda-Büros, Eine-Welt-Zentren und kirchlichen Einrichtungen haben sich bereits 2008 auf der Messe FA!R2008 zum Netzwerk ‚Faire Kulturhauptstadt Ruhr.2010’ zusammen geschlossen. Ziel war es, das Ruhrgebiet mittelfristig zu einer „fairen“ Metropole zu machen, die in der öffentlichen Beschaffung Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit vermeidet und verstärkt Produkte aus fairem Handel verwendet. Das Netzwerk sieht den historisch einmaligen Zusammenschluss von 54 Städten und Gemeinden als Chance, die globale Verantwortung von Kommunen zu verdeutlichen und zugleich die Metropole Ruhr einmal mehr als Modellregion für Europa zu etablieren.

Die Fairtrade Town Kampagne weltweit

Die Kampagne Fairtrade-Towns wird von TransFair e.V. in Köln getragen und bringt unterschiedliche Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Über 1.000 Fairtrade-Towns gibt es mittlerweile weltweit, darunter zum Beispiel London, Brüssel, Rom, San Francisco und Kopenhagen. Als tausendste Fairtrade-Town wird am folgenden Samstag die Stadt Herne ausgezeichnet. In 20 Ländern weltweit bewerben sich Städte um den Status „Fairtrade-Town“. Neben England mit über 500 Fairtrade-Towns ist vor allem Belgien mit 100 Fairtrade-Towns und 200 Städten im Bewerbungsprozess sehr erfolgreich. Folgende Länder beteiligen sich ebenfalls an der Kampagne: Italien, Österreich, Niederlande, Frankreich, Spanien, Irland, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Japan und Ghana. Seit 2009 ist nun auch Deutschland hinzugekommen und liegt mit seinen über 40 Fairtrade-Towns im Vorderfeld der teilnehmenden Länder.

Dinslaken aktiv dabei

Dinslaken wurde als eine der ersten Städte bundesweit bereits im ersten Jahr der Kampagne ausgezeichnet und beteiligt sich seit 2008 aktiv an der Netzwerkarbeit.

Fairetradestadt Dinslaken

Weitere Informationen zum Netzwerk Faire Metropole Ruhr, der Fairtrade-Towns-Kampagne sowie der MAGNA CHARTA Ruhr.2010 sind im Internet zum Beispiel unter http://iz3wdo.de/kampagnen.html sowie www.fairtrade-towns.de einzusehen.