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Bürgerkrieg 1920 im Raum Dinslaken

Was geschah im Frühjahr 1920?

Die Vorgeschichte und die Ereignisse während des Arbeiteraufstands im Ruhrgebiet im Frühjahr 1920, fokussiert auf die Region Dinslaken - Voerde - Hünxe, werden auf den Seiten der Homepage in 12 Sequenzen aufgeteilt und chronologisch entwickelt.

Der Leser erlebt den Generalstreik im Ruhrgebiet und den Bürgerkrieg im Raum Dinslaken. Der Begriff Bürgerkrieg wurde für die Ereignisse im Frühjahr 1920 gewählt, da ein Bürgerkrieg nach heutiger Definition ein bewaffneter Konflikt innerhalb der eigenen Staatsgrenzen zwischen verschiedenen (häfig politischen) Gruppen ist.

In den Handlungsfeldern sind Hintergrundinformationen zu entdecken. Im Handlungsfeld "F)-Heimat" werden in konzentrierter Form die Ereignisse in Dinslaken - Voerde - Hünxe zusammengefasst und laden mit zahlreichen Originalquellen (transkribiert) zur selbstständigen Auseinandersetzung mit dem Thema ein.

Die rote Armee in DinslakenDie Wut und Empörung der Arbeiter, insbesondere der Bergarbeiter, im Ruhrgebiet über schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen mündet in eine Radikalisierung, die nach großen Streiks zur Bildung der Roten Ruhrarmee führte und in kurzer Zeit einen Flächenbrand auslöst.

Als im Ruhrgebiet im März 1920 nach Verhandlungen zwischen Reichsregierung und Arbeitervertretern zunächst Ruhe einzukehren scheint, kommt es im Verlauf des Monats zwischen Duisburg und Wesel zur Zuspitzung kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Arbeiterarmee erzielt im Häuserkampf insbesondere in Hamborn große Erfolge und sieht die Chance südlich der Lippe auf der Linie Dinslaken - Voerde - Hünxe - Dorsten den entscheidenden Erfolg zu erzielen. Die Reichswehr zieht sich über Dinslaken in die Kaserne nach Wesel zurück, um nicht eingekesselt zu werden.

Die entscheidenden Kämpfe finden in Dinslaken und Voerde statt. Es gibt massenhaft Tote und

starke Zerstörungen an Gebäuden. Lynchjustiz, Misshandlungen, Vergewaltigungen und Morde quälen die Menschen - weder die Reichsarmee noch die Rotgardisten verhalten sich konform eines humanitären Völkerrechts, wie es später die Genfer Konventionen formulieren.

Wie es dazu kam, wie die Ereignisse sich entwickelten und wie der Bürgerkrieg schlielich im Raum Dinslaken endete, können Sie hier an Hand von Schilderungen aus Zeitungsberichten, Schulchroniken, Tagebüchern sowie in zeitgenössischer Literatur nachvollziehen.

 

Zeitungsausschnitt Rote ArmeeIm Stadtarchiv Dinslaken können Sie die Tageszeitung "Hamborner Volkszeitung" (HVZ, Zeitung der Zentrumspartei) einsehen. Darin finden Sie über die hier abgebildeten Ausschnitte hinaus tägliche Beiträge zur Weltpolitik, Nachrichten aus dem Stadtparlament Dinslaken, sowie Alltägliches wie Anzeigen zu Produkten oder zur Suche nach Haushilfen.

Die online abgebildeten Originaltexte geben vertiefende Einblicke, so zum Beispiel die Notverordnung des örtlichen Wehrbereichskommandeurs, die die Sichtweise des Militärs und seiner Aufgabe verdeutlichen.

Weitere Online-Quellen, wie die Seite der Bundeszentrale für politische Bildung (www.bpb.de) oder auch auf der Seite zur Rheinischen Geschichte des LVR (www.rheinische-geschichte.lvr.de) bieten unter dem Begriff "Ruhrkrieg" überregionale Hintergrund- und Detailinformationen. Bei Wikipedia gibt es zum Beispiel unter "Ruhraufstand" oder "Märzunruhen 1920" Einträge und weitere Quellenhinweise.

Für regional- und ortsgeschichtliche Primärquellen und für ausgewählte Literatur ab 1921 empfiehlt sich der Gang in die Stadtarchive Dinslaken, Voerde oder Hünxe. Die Homepage "bürgerkrieg-1920" ist ein Projekt des Stadtarchivs in Verbindung mit Dr. Ulrich Krahn und Kirsten Lehmkuhl.